unsere Geschichte

Die Wikinger ( 800 bis 1100 nChr. ), sie gibt es noch.

Chronik der Wikinger

Mitten unter uns in Deutschland.

Am 15. März 1950 setzen sich 7 Jugendliche zusammen und gründeten unter Führung von Erwin Fengler eine Jugendgruppe.

Sie gaben der Jugendgruppe den Namen „Wikinger“,  nachdem die damalige englische Besatzung den Namen „Wikinger“ für eine Jugendgruppe nicht für anstößig befunden hatte.

Die ersten Gruppenabende wurden zunächst im Freien in der Burgdorfer Baggerkuhle, später dann im „Hotel Deutsches Haus“ abgehalten. Im Jahre 1952 wurden die „Wikinger“, nachdem sie kurze Zeit im Stadtjugendring mitarbeiteten, auf Antrag der Sozialistischen Jugend, der Falken und des Bundes der Katholischen Jugend, aus dem Stadtjugendring wegen angeblicher neofaschistischen Tendenzen und Teilzugehörigkeit des damaligen Bund Deutscher Jugend (BDJ) ausgeschlossen.

Aber keine dieser Behauptungen konnte je bewiesen werden. Die Ausbildung einiger Mitglieder als Spielleute wurde vom ersten Tag an betrieben, so dass 1952 die ersten Auftritte in der Öffentlichkeit, z.B. beim „Blumenkorso“ in Hannover auf dem Programm standen.

Die ersten „Wikinger-Zeltlager“ folgten, nachdem nach und nach Zelte und Fahrtenausrüstung vorhanden waren; Pfingsten und in den Sommerferien ging es jedes Jahr auf große Fahrt. 1954 war es dann soweit: Das erste eigene Vereinsheim (eine von der Stadt geschenkte Baracke) in der Mönkeburgstraße konnte durch sehr viele freiwillige Arbeitsstunden in eine ansehnliche Bleibe verwandelt werden.

Der damalige Bürgermeister „Scherpeltz“ ließ es sich nicht nehmen, bei der Einweihung dabei zu sein und gab sein Erstaunen über den vorbildlichen Ausbau der ehemaligen Baracke zum Ausdruck. Erwin Fengler wies in seiner Einweihungsrede darauf hin, dass Jugendpflege besser als Jugendfürsorge sei. Schon im Mai 1955 konnte der Fanfarenzug den 2. Platz bei einem Landestreffen in der Stadthalle Hannover erringen. 1956 wurde dann die erste Niedersachsenmeisterschaft in Wolfsburg gewonnen.

In den folgenden Jahren konnten die „Wikinger“ auf planmäßige und erfolgreiche Jugendarbeit mit  Zeltlagern, Gruppenabenden, Wanderungen, Filmabenden und dergleichen zurückblicken. Der Fanfarenzug trat in dieser Zeit etwas in den Hintergrund, war aber immer zu Stelle, wenn er benötigt wurde. Anfang 1966 mußte das Heim in der Mönkeburgstraße einem Hausbau in kurzer Zeit weichen. Obwohl die Gruppe über ein Jahr keine Bleibe mehr hatte (Fahrtenausrüstung und Mobiliar wurden auf dem Boden in der alten Viehhalle auf dem „Neuen Markt“ gelagert), ging der Übungsbetrieb des Fanfarenzuges in der alten Volksschulturnhalle in der Hannoverschen Neustadt weiter. Im Herbst 1967 wurde dann ein neues Heimprojekt in Angriff genommen.

Eine in Hannover gekaufte ehemalige Arbeitsdienstbaracke wurde in vielen tausend Arbeitsstunden fast nur von Jugendlichen auf dem Gelände der alten Kläranlage aufgestellt. Am 18. Mai 1968 erfolgte die Einweihung im Beisein der Vertreter der Stadt Burgdorf. Nun lief der Gruppenbetrieb wieder planmäßig. Die Mitgliederzahl und der musikalische Erfolg stieg stetig. 1971 schloß sich der Fanfarenzug der Spielmannszug Vereinigung Niedersachsen e.V. an, um sich im fairen Wettstreit mit anderen den kritischen Augen und Ohren der Wertungsrichter zu stellen. Nach den ersten kleinen Erfolgen bei Wettstreiten kamen dann zwei schwere Schläge für alle Mitglieder und Freunde der Gruppe.

Im Juni 1971 verloren die ,,Wikinger" durch einen tragischen Unfall den erst 17jährigen Kameraden Hans-Heinrich Ehrenreich und nicht ein Jahr darauf, am 23.04.1972 den Gründer und Chefgruppenführer Erwin Fengler. Ratlosigkeit stand in allen Gesichtern, aber nach ein paar Tagen der Resignation wurde wieder planmäßig weiter gemacht, denn das große Ziel der Kameradschaft und Gemeinschaft mußte weiterleben. „Nun erst recht!“ hieß die Devise und nach ersten Erfolgen bei Bezirks-, Freundschafts- und Landestreffen war die Krönung im Jahr 1973 die Erringung der ersten Deutschen Jugendmeisterschaft in Eldagsen.

Der Trainingsfleiß wurde in den Jahren darauf wiederum mit „Deutschen Meisterehren“ belohnt. Dem Kontakt der Stadt Burgdorf mit der Stadt Rheden in Holland schlossen sich die „Wikinger“ mit einer Freundschaft mit der Drum- and Showband „ISLA“ Dieren an. Gegenseitige Besuche förderten den Willen zur Völkerverständigung und zum Abbau von Vorurteilen. Musiktreffen auf Bezirks-, Landes-, Bundes- und internationaler Ebene mit den entsprechenden Erfolgen, forcierten den Trend, das Leben der „Wikinger“ hauptsächlich mit Musik zu verstehen. Deshalb erhielt 1983 die Gruppe den Namen Fanfarencorps „Wikinger“ Burgdorf von 1950. Musiktreffen auf Bezirks-, Landes-, Bundes- und internationaler Ebene mit den entsprechenden Erfolgen, forcierten den Trend, das Leben der „Wikinger“ hauptsächlich mit Musik zu verstehen.

Deshalb erhielt 1983 die Gruppe den Namen Fanfarencorps „Wikinger“ Burgdorf von 1950.

Erstmals wurden Vorstandswahlen durchgeführt. Sehr viel Arbeit hinter den Kulissen machte es erforderlich, die Aufgaben des Vereins auf mehrere Schultern zu verteilen, denn die Teilnahme an Schützen- und Volksfesten, Karnevalsveranstaltungen, Meisterschaften und Auftritten aller Art bedarf einer genauen Vorplanung. Bis zu 40 solcher Aktivitäten standen jedes Jahr an, zusätzlich viele interne Unternehmungen wie Zeltlager, Tischtennis- und Skatturniere und Vereinsfeiern. Im Jahr 1990 wurde das 40-jährige Bestehen der ,,Wikinger" mit einem Jubiläumsball, einer Ausstellung und einem Bezirkswettstreit gefeiert.

Die Veranstaltungen fanden großen Anklang und haben dazu beigetragen, das Jubiläum in guter Erinnerung zu behalten. In den darauffolgenden Jahren hat sich die Mannschaft stark verändert. Nach fast 20 Jahren Vorsitz, gab im Frühjahr 1991 Uwe Strüver die Leitung des Vereins ab. Die Mitglieder wählten Klaus-Peter Hagelstange zu ihrem neuen Vorsitzenden, der dieses Amt bis März 1995 übernahm.

Nach dem Rücktritt von Hagelstange wurde Ralf Solisch zum 1. Vorsitzender des Fanfarencorps gewählt, der heute noch die „Wikinger“ anführt. Aber nicht nur personelle Veränderungen standen an, denn ein Brand im Vereinsheim machte, ebenso wie der Bau von Asylbewerberunterkünften auf dem Nebengrundstück, umfangreiche Renovierungs- und Umbauarbeiten notwendig. So gibt es inzwischen fließend Wasser für WC und Küche im Vereinsheim, Zentralheizung und eine gepflasterte Zufahrt. Seit August 1996 besteht das Fanfarencorps nicht nur aus männlichen Mitgliedern. Der Nachwuchsmangel machte es erforderlich, die Tradition des nur aus männlichen Mitgliedern bestehenden Vereins zu brechen.

Zurzeit sind 10 Mädchen und Frauen Mitgliederinnen des Fanfarencorps ,,Wikinger" Burgdorf. Heute besteht das Fanfarencorps 66 Jahre und ist somit einer der ältesten in Burgdorf bestehenden Vereine.

Die Erringung von 5 Deutschen Jugendmeistertiteln, 26 Landes- und 45 Bezirksmeistertiteln und einer Bronze-Medaille bei der Deutschen Meisterschaft im Jahr 1994, sowie mehrere Erfolge bei internationalen Begegnungen und die Aufnahme einer Musikkassette im Jahr 1990 sind ein Zeichen dafür, dass eine gute Gemeinschaft viel zu leisten vermag und dass die Wikinger auch in der heutigen Zeit, in der es immer schwerer wird, junge Leute zum Einsatz für die Gemeinschaft zu gewinnen, zu motivieren und sie in eine Gruppe zu integrieren, in der Lage sind, das Wikingerschiff nach fast 60 Jahren noch durch schwere Wogen auf dem richtigen Kurs zu halten. Für 45 junge Menschen heißt die Losung immer noch:

„Wikinger heraus“!