unsere Geschichte

Chronik des Fanfarencorps „Wikinger“ Burgdorf von 1950

1950
Am 15. März 1950 gründeten sieben Jugendliche unter der Leitung von Erwin Fengler die Jugendgruppe „Wikinger“. Die damalige englische Besatzung hatte den Namen genehmigt – und damit begann die Geschichte eines Vereins, der bis heute fest in Burgdorf verwurzelt ist.
Die ersten Gruppenabende fanden zunächst im Freien in der Baggerkuhle statt, später im „Hotel Deutsches Haus“. Im selben Jahr folgten die ersten öffentlichen Auftritte – unter anderem beim „Blumenkorso“. Damit begann die musikalische Laufbahn der Wikinger.
Auch die ersten Zeltlager wurden organisiert – echte Gemeinschaftserlebnisse, die schnell zum festen Bestandteil des Vereinslebens wurden.

1954
Ein Meilenstein: Das erste eigene Vereinsheim, eine von der Stadt geschenkte Baracke in der Mönkeburgstraße, wurde mit großem Engagement und vielen freiwilligen Arbeitsstunden zu einem echten Zuhause umgebaut. Zur Einweihung würdigte Bürgermeister Scherpeltz die beeindruckende Eigenleistung der jungen Wikinger.

1955–1956
Schon ein Jahr später folgte der sportliche Erfolg: Beim Landestreffen in Hannover errang der Fanfarenzug den 2. Platz, 1956 wurde dann die erste Niedersachsenmeisterschaft in Wolfsburg gewonnen.
Neben der Musik prägten Gruppenabende, Filmabende und Zeltlager die aktive Jugendarbeit der Wikinger.

1966
Das Heim in der Mönkeburgstraße musste einem Neubau weichen. Obwohl der Verein über ein Jahr lang keine feste Bleibe hatte, blieben Motivation und Zusammenhalt stark. Der Übungsbetrieb ging in der Turnhalle an der Hannoverschen Neustadt weiter.

1967–1968
1967 bauten die Mitglieder mit großem Engagement auf dem Gelände der ehemaligen Kläranlage ihr neues Vereinsheim – fast vollständig in Eigenleistung.
Am 18. Mai 1968 wurde es im Beisein von Vertretern der Stadt Burgdorf feierlich eingeweiht. Der Verein erlebte eine Zeit des Aufschwungs – neue Mitglieder kamen hinzu, und auch musikalisch ging es stetig bergauf.

1971–1973
1971 schloss sich der Fanfarenzug der Spielmannszug-Vereinigung Niedersachsen e. V. an und nahm erfolgreich an ersten Wettstreiten teil.
Nach zwei schweren Verlusten – dem Tod des erst 17-jährigen Kameraden Hans-Heinrich Ehrenreich und des Gründers Erwin Fengler – stand der Verein unter tiefer Betroffenheit. Beide hatten die Gemeinschaft geprägt und hinterließen eine spürbare Lücke.
Doch unter der Leitung von Uwe Strüver fand die Gruppe neuen Halt. Getreu dem Motto „Nun erst recht!“ gelang 1973 der Höhepunkt dieser Zeit: der Gewinn der ersten Deutschen Jugendmeisterschaft in Eldagsen. In den Folgejahren folgten weitere Titel.
Auch internationale Freundschaften entstanden, etwa mit der Drum and Showband „ISLA“ Dieren aus den Niederlanden – ein Beispiel für gelebte Gemeinschaft und
Völkerverständigung.

1983
Mit wachsender musikalischer Aktivität erhielt die Gruppe 1983 ihren heutigen Namen: Fanfarencorps „Wikinger“ Burgdorf von 1950.
Erstmals wurden Vorstandswahlen durchgeführt und die Vereinsarbeit auf mehrere Schultern verteilt. Mit bis zu 40 Auftritten im Jahr, von Schützenfesten über Karnevalsveranstaltungen bis hin zu Meisterschaften, war der Kalender gut gefüllt – ergänzt durch interne Aktivitäten wie Zeltlager, Turniere und Feiern.

1990
Das 40-jährige Bestehen wurde groß gefeiert – mit Jubiläumsball, Ausstellung und Bezirkswettstreit. Die Veranstaltungen stießen auf große Resonanz und stärkten das Zusammengehörigkeitsgefühl im Verein.

1991–1996
Nach fast 20 Jahren als Vorsitzender übergab Uwe Strüver 1991 die Leitung an Klaus-Peter Hagelstange, der den Verein bis 1995 führte. Danach übernahm Walter Vierke kommissarisch, bevor 1996 Ralf Solisch zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde. Ein Brand im Vereinsheim sowie Bauarbeiten auf dem Nachbargrundstück machten umfangreiche Renovierungen nötig. Dank vieler helfender Hände erhielt das Heim fließend Wasser, eine Zentralheizung und eine gepflasterte Zufahrt. Seit August 1996 ist das Fanfarencorps für alle offen – auch Mädchen und Frauen sind seitdem Teil der Wikinger-Familie. Diese Entscheidung hat den Verein musikalisch und menschlich bereichert und steht für den gemeinschaftlichen Geist, der die Wikinger ausmacht.

2018
Nach 23 Jahren gab Ralf Solisch den Vorsitz ab. In der Jahreshauptversammlung wurde Alexander Solisch einstimmig zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt, der das Amt bis heute engagiert ausübt.

2025
Heute blickt das Fanfarencorps auf 75 Jahre Musik, Gemeinschaft und Geschichte zurück – und zählt damit zu den ältesten noch aktiven Vereinen in Burgdorf.
Fünf Deutsche Jugendmeistertitel, 26 Landes- und 45 Bezirksmeistertitel, eine Bronzemedaille bei der Deutschen Meisterschaft 1994 sowie viele internationale Erfolge und eine eigene Musikkassette von 1990 zeigen, was aus Teamgeist, Leidenschaft und Zusammenhalt entstehen kann.


Heute wie damals gilt:

„Wikinger heraus!“